1990er – 2000er
„Eine neue, große Chance für die Neunziger tut sich auf. Die Achtziger waren in vielen Bereichen ein eher konservatives Jahrzehnt. Es geht jetzt um die Leute selbst, die Gegend und die Straßen, aus der sie stammen. Die Leute werden echt.“
Calvin Klein
Die Neunziger
Die Mode der Neunziger veränderte sich ohne Rücksicht auf vorhergegangene Trends. Die knalligen, grellen Looks der 80er klangen langsam ab und die Todesfälle von Prinzessin Diana und Gianni Versace schockierten die Welt. Mit Inspiration aus den Sechzigern und Siebzigern -Trends kam ein neuer gelassener, cooler Style auf.
Kunst und Kultur
Großbritannien sah vor allem mit Alexander McQueen eine Moderenaissance als er 1992 seine Abschlusskollektion präsentierte. Noch im selben Jahr schaffte er es mithilfe seiner Mentorin Isabella Blow in die Vogue. Als weiterer Hoffnungsträger der britischen Modewelt machte John Galliano von sich reden als er den Posten des Head Designers bei Givenchy übernahm. Danach ersetzte Galliano Gianfranco Ferre bei Dior und die Modeindustrie beobachtete eine unglaubliche Aufruhr: Alexander McQueen wechselte zu Givenchy, Michael Kors zu Celine, Stella McCartney zu Chloe, Marc Jacobs zu Louis Vuitton und schließlich Alber Elbaz zu Guy Laroche und darauf zu YSL, wobei der Altmeister Laurent für die Couture zuständig blieb.
Mit steigendem Interesse und wachsender Publicity kamen vermehrt Make-Up-, Duft- und Nebenlinien auf den Markt, sodass jeder Teil des Designerlifestyles sein konnte. Bald kam es auch zur belgischen Revolution mit Designern wie Dries Van Noten, Martin Margiela und Ann Demeulemeester.
Mario Testino brachte neue, andersartige Models wie Kate Moss heraus und schoss berühmte Cover wie die Bilder von Prinzessin Diana für das Vanity Fair-Magazin.
With the rise of films The Oscars were seen as an excellent place for designers to showcase their work. This led to the Oscar fashions being directly copied from the red carpet to the High Street stores of America. Nicole Kidman and Tom Cruise were seen on the red carpet in 1991 in a short black sequined dress and an oversized tux. Sharon Stone wore aVera Wang ball skirt in 1999 but teamed it with a white shirt from Gap that she borrowed from her husband’s wardrobe. Other memorable dresses included Kim Basinger at the 1990 Oscars in a meringue style princess dress covered up with a long sleeved jacket. Designed by her, the dress was not seen as Oscar worthy. Elizabeth Hurley was seen at the premiere of “Four Weddings and a Funeral” in 1994 dressed in a Versace silk crepe dress kept together with large gold safety pins.
The nineties saw an increase in the rave culture with England, Germany and America creating a new scene of dance music, drug taking and new fashions. The rave culture had their own uniform of neon colours, glow sticks, short skirts, crop tops and very little clothing being worn.
American TV sitcoms like Friends became increasingly popular. The programme inspired fashion trends and hairstyles, most notably ‘The Rachel’ Mit dem weiteren Aufstieg der Filmindustrie bot die Oscar-Verleihung bald eine wichtige Plattform für Designer zur Präsentation ihrer Entwürfe, die oftmals kurze Zeit später von den amerikanischen High Street-Stores kopiert wurden. Nicole Kidman verzauberte 1991 mit einem kurzen schwarzen, bestickten Kleid, während Tom Cruise in einem oversized Smoking kam. Sharon Stone präsentierte sich 1999 in einem Vera Wang Rock, zu dem sie eine weißes Gap Shirt kombinierte. Ein anderes unvergessenes Oscaroutfit war das Meringue-inspirierte Kleid Kim Basingers, das sie mit einer langärmligen Jacke trug und das im Nachhinein als wenig Oscar-würdig angesehen wurde.
Ein weiterer modischer Augenblick erwies sich mit Elizabeth Hurley als sie 1994 bei der Premiere ihres Films „Vier Hochzeiten und ein Todesfall“
ein Versace-Seidenkleid trug, das mit großen goldenen Sicherheitsnadeln zusammengehalten wurde, welches später nochmals an Lady Gaga gesehen wurde.
Die Rave-Musik kam unaufhaltsam in England, Deutschland und Amerika auf und prägte eine neue Szene von Musik, Drogen und Mode. Neon-Farben, Leuchtstäbe, kurze Röcke, bauchfreie Tops und enge Kleidung wurden hierbei getragen. Amerikanische Sitcoms wie „Friends“ und „Sex and the City“ wurden unglaublich populär und setzten Trends wie den „Rachel Hair-Style“ fest und lenkten die Aufmerksamkeit auf Designer wie Jimmy Choo, Manolo Blahnik und Christian Louboutin.
Form und Silhouette
Auf dem ersten 1990-Cover der Vogue präsentierten sich die Supermodels Naomi Campbell, Linda Evangelista, Tatjana Patitz, Christy Turlington, und Cindy Crawford mit dezentem Make-Up und in gebleichten Jeans. Vorbei waren die Zeiten der scharfen, aufgepolsterten Schultern und dem wilden Haar der Achtziger. Der neue lässige Style hatte sich breit gemacht, mit Schlaghosen wie in den Siebzigern und Plattformschuhen, die ihr Revival erlebten. Lange Röcke und Pucci-Prints waren schnell Must-Haves geworden und zierten die Beine der Frauen.
Issey Miyake experimentierte beim Plissieren und erfand dadurch völlig neue Techniken und Formen. Alexander McQueen stellte seine Version der Hüfthose mit seinen s.g. Bumster-Trousers vor. Ohne Aufhalten machte Diesel dabei während der 90er von sich reden und war bald in über 40 Ländern präsent. Diesel Jeans winkten mit schwarzem Humor von den Werwwwfeln der Welt und präsentierten sich im New Yorker Flagship Store, der unter Leitung von Wilbert Das stand. 1993 war ebenfalls die Geburtsstunde der neuen Subkultur des Grunges mit Ursprungsort in Seattle, USA. Nirvana und Pearl Jam setzten dabei die Trends für den Grunge-Anhänger. Die Haare wurden hierbei länger und ungekämmt gelassen.
Der Punkt lebte in New York, Mailand und Paris mit kurzen Bandagenröcken, Sicherheitsnadeln, Kilts und anderen rohen Materialien bei Designern wie Yohji Yamamoto, Chanel, Gianni Versace und Thierry Mugler auf.
Die erste Hälfte der 90er brachte auch den Cardigan wieder hervor, der mit runden Schultern und loser Passform eine eher formelle Silhouette vorgab. Weiterhin wurden besonders Tuniken getragen, die mit Schlaghosen aus sanftem Stoff kombiniert wurden. Einfachheit war dabei im Vordergrund. Das Trägerkleid, auch Slip Dress, wurde zum Inbegriff des Jahrzehnts und zeigte viel Haut durch seinen ultrakurzen Schnitt und enganliegenden Stoff.
Die zweite Hälfte der 90er wurde eher von langen Röcken und alternativen Anzügen beherrscht. Aufeinander abgestimmte Zweiteiler wurden zusammengetragen und boten leichte, ungezwungene Formen. Simplizität, Zurückhaltung und konzeptioneller Chic wurden zum Thema vieler Designer wie Issey Miyake, Commes de Garcon, Calvin Klein, Martin Margiela und Hussein Chalayan.
Die Alltagsmode bediente sich immernoch der Taillenhose mit eingestecktem Shirt, oversized Pullovern und schwarzen , blickdichten Strümpfen zu Kleidern und Turnschuhen. Blumenkleider, Blusen und Rollkragenpullover ließen die 60er-Mode in abgewandelter Form aufleben und die Designer verhielten sich eher ruhig und waren mehr Schick und Eleganz bedacht.
Accessoires
Taschenmäßig waren die Nylon-Bag von Prada und die Baguette-Bag von Fendi die Must-Haves der 90er. Doc Martens hielten ebenfalls innerhalb der Grunge-Bewegung ihren Trendstatus. Kopftücher und Haargummis zierten das Haar der 90er-Damen, welches sonst minimalistisch im Styling gehalten wurde. Rucksacktaschen zierten jeden Rücken und der Schmuck hielt sich eher klassisch und dezent und damit völlig konträr zu den Achtziger Jahre-Erscheinungen.
Männermode
Der Pop Rock-Stil wurde während der 90er immer beliebter bei den Männern, der sich durch Converse All Star-Schuhe, gerade geschnittener Hose, schwarzer Lederjacke und Lammfelljacken definierte. Adidas-Schuhe und Pilotenbrillen gehörten ebenfalls zu diesem Look.
Die Hip Hop-Bewegung brachte dagegen Neonschuhe, Baseball-Jerseys, Baggy-Jeans, Jogginghosen, Bomber-Jacken und bedruckte Shirts hervor, die mit Goldschmuck zum Highlight fanden. Daneben trugen andere männliche Mode-Gruppen oftmals Khaki-Hosen, Blazer und einfache Shirts, um weniger aufzufallen und casual zu bleiben.
Die Ikonen
Prinzessin Diana war immernoch unangefochtene Ikone in Sachen Mode und Trends und nun ohne Einschränkungen durch die royale Familie. Sie trug andere, neue Designer, noch kürzere Röcke und Heels, wozu kaum jemand anderes imstande war. Die Supermodels der 90er bauten ihren Kultstatus langsam aber sicher auf mit Linda Evangelista, Cindy Crawford, Naomi Campbell und Christy Turlington als Aushängeschilder. Zu den TV-Ikonen zählten Schauspielerinnen wie Gwyneth Paltrow, Julia Roberts und Jennifer Aniston, die perfekt den 90er Jahre-Look verkörperten. Auf der anderen Seite polarisierte Kate Moss als Neuentdeckung mit dem s.g. Heroinschick, während Marilyn Manson und Kurt Cobain die männlichen Trendsetter blieben.
Die Designer
Gianni Versace
Gianni Versace wurde am 15.Juli 1997 mit nur 50 Jahren auf seinem Anwesen in Miami Beach erschossen. Daraufhin übernahm seine Schwester Donatella die Kontrolle über das Designing und brachte den typischen Versace-Glamour gleich erfolgreich in ihre erste Couture-Kollektion ein.
Alexander McQueen
Alexander McQueen begann seine Karriere in der berühmten Saville Row und arbeitete anschließend für Koji Tatsuno und Romeo Gigli. Daneben wirkte er als Tutor im Patterncutting am Londoner Central Saint Martins, wo ihm gleich wegen seines außergewöhnlichen Portfolios ein Studienplatz angeboten wurde.
Nach seinem Abschluss 1992 schaffte McQueen es noch im selben in die Vogue, nicht zuletzt durch die Hilfe seiner Mentorin Isabella Blow. McQueen führte seine berüchtigte Hüfthose, „Bumster-Trousers“, in der Folge ein, die zum Modetrend schlechthin wurde. Als John Galliano das Pariser Modehaus Givenchy verließ, folgte ihm McQueen nach.
Er war bekannt für seine kontroversen Schauen wie beispielsweise 1998, als die Para-Olympiateilnehmerin Aimee Mullins handgefertigte Holzbeinprothesen, die wie Holzstiefel aussahen, während der Show vorführte.
Junya Watanabe
Als Protégé von Rei Kawakubo startete der japanische Modeschüler seine Laufbahn als Lehrling bei Comme des Garcons im Patternmaking. Bald schon designte er allein für die Comme des Garcons Homme-Linie und definierte bereits seine simple und puristische Ästhetik. 1992 begann Watanabe ebenfalls für sein eigenes Label zu entwerfen und zeigte seine erste Junya WatanabeComme des Garcons-Kollektion ein Jahr später in Paris.
Martin Margiela
Margiela assistierte zunächst Jean Paul Gaultier bevor er auf eigene Faust mit dekonstruierten, neugestalteten und recycelten Designs auf sich aufmerksam machte. Unkonventionell verhielt sich der belgische Designer zudem bei der Wahl der Schauplätze für seine Kollektionsvorführungen wie etwa ein Friedhof oder eine Feuerwehrwache. 1997 belebte er das Hermes-Label im Ready-to-Wear-Bereich wieder und designte neben Designern wie Karl Lagerfeld, Jean Paul Gaultier und Thierry Mugler für den französischen Katalog 3Suisses.
Modeschauen
Vivienne Westwood
Westwoods Anglomania-Kollektion im Jahr 1993 machte von sich reden als Naomi Campbell während der Schau in ihren unglaublich hohen Super Elevated Gillie-Plattformschuhen hinfiel und die schottengemusterten Anzugstoffe und karierten Muster zur Nebensache werden ließ.
Alexander McQueen
Alexander McQueen kam seinen dramatischen Entwürfen stets mit seinen theatralischen Schauen gleich. Neben der Modelauswahl mit Aimee Mullins 1998, ließ er seine Models 1998 durch Wasser laufen oder setzte ein Spraypainting-Roboter während seiner Couture-Show im Jahr 1999 ein.
Encore un article réellement instructif
On peut dire que ce n’est guère erroné !!!