Martin Margiela
Frühling/Sommer 2012 – Margiela wurde mit seinen formlosen Kleidern berühmt und auch die überdimensionierten, weiten Modelle dieser Kollektion waren keine Ausnahme. Graue Blazer waren ärmellos und der Kragen wurde horizontal über den Nacken der Models drapiert. Kunststoff beschützte persische Jacken mit Prints. Bei weißen oversize Hemden und Westen war die Innenseite nach außen gewendet; man konnte nur die Rückseite des Reißverschlusses erkennen, aber nicht den Reisverschluss selbst. Die Erklärung dafür war das Konzept der Kollektion. Margiela arbeitete mit Männerbekleidung in Größe L und passte sie dem weiblichen Körper an. Männische Nadelstreifenhosen waren ein Paradebeispiel dafür. Riesige, capeartige Jacken ummantelten die Silhouette und die Haare verdeckten das Gesicht, so dass der Körper der Models zu verschwinden schien. Lange Bleistiftröcke aus Leder wurden bodenlang drapiert und zerknitterte Strickjacken waren ein weiteres Highlight der Show, die so konzeptuell wie immer war.